Vergolden

 

Mehrere Arbeitsgänge

Das Vergolden ist alles andere als eine Blitzaktion und erfordert viel Geduld und eine geschickte Hand.
Es ist ein mehrteiliger Arbeitsprozess, der sich über mehrere Tage erstreckt. Zuerst müssen die zu vergoldenden Holzteile mit einem speziellen Leim grundiert werden.
Danach wird in mehreren schichten ein Leim-Kreide-Grund, hergestellt aus einer speziellen Leimsorte, warm aufgetragen. Nach ausreichender Trocknung, kommt die heikelste Arbeit: das Schleifen der Oberfläche zu einer glatten, sich wie Samt anfühlenden, Unterlage.

 

  

[Auf diesem Vergolderkissen wird gearbeitet]

 

 Darauf wird ein schwaches Leimwasser mit etwas gelben Poliment aufgebracht. nach einer weiteren Trocknung folgt die rote Polimentschicht. Hierauf wird das Poliment mit einem Achat vorgeglättet. Dann feuchtet man die Fläche partienweise mit einer Michung aus Alkohol und Wasser an.
Die zugeschnittene hauchdünne Folie Blattgold wird mit dem Anschiesser vorsichtig auf die befeuchtete Stelle gelegt – immer nur eine Partie Blattgold von 22-24 Karat neben die Andere.
Nach genügender Trocknung poliert man die Goldschicht mit einem Achat.

 

                             
 [Carteluhr vor und nach der Restaurierung]

 

Polimentvergoldung
Die Polimentvergoldung wird für Skulpturen, für Bild- und Spiegelrahmen sowie für Uhrengehäuse verwendet.

Öl- Vergoldung
Für Aussenteile wie Kirchenuhren, Kirchturmspitzen, Kreuze, Gitter. Behandlung der Eisenfläche mit verschiedenen Anstrichen. Als Zwischenanstrich wird ein gelber Kunstharzanstrich aufgetragen. Ein öliges Spezialbindemittel – Mixtion – wird aufgestrichen, nach einer guten Durchtrocknungszeit wird das Blattgold aufgeklebt.                    

Feuervergoldung
Früher gebräuchlich, heute in der Schweiz wegen Vergiftungsgefahr verboten. Goldamalgam (Gold-Quecksilber Legierung) wurde aufgetragen und das Quecksilber verdampft.

Vergoldung bei Büchern
Erhitzte Stempel oder Rollen werden in der Vergolderpresse mit dem Muster auf die mit Blattgold belegten Stellen ‚abgedruckt‘ (Bucheinbände).